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05.09.2011 Badische Zeitung
Kritik in Kürze Parallelisierungen von Leben und Werk eines Komponisten sind heikel, doch in diesem Fall drängt sich der Gedanke auf – dass das Suchende, schmerzlich Offene von Mozarts Streichquartett D-Dur KV 575 mit der sorgenvollen finanziellen Situation in seinen letzten Lebensjahren zu tun haben könnte – und Haydns so selbstbewusst klingendes Quartett op. 76/5 in D-Dur mit dem Ruhm des Komponisten, der mit leichter Hand seine Ideen streut. Diese Deutung legte jedenfalls das Salagon Quartett nahe.Das historische informierte Ensemble bot in der Freiburger St. Ursula-Kirche Quartettkunst vom Feinsten. Indes: Der Raumklang war der Interpretation von Mozarts KV 575 abträglich. Hall dominierte über die Kontur, ein Piano war kaum möglich. Dies war in Anbetracht des lichten, dramatisch involvierten und homogenen Musizierens zu bedauern, fiel aber spätestens bei Schubert, dessen "Rosamunde"-Quartett man voller Abgründigkeit entwickelte, nicht mehr derart ins Gewicht. Eindrücklich die Delikatesse, mit welcher Christine Busch (Violine) und Sebastian Wohlfarth (Viola) im dritten Satz die Gewichte verlagerten, die Sensibilität, mit welcher zuvor Haydns entrücktes Fis-Dur-Largo ausgeleuchtet wurde (zweite Violine: Lisa Immer). Die Tonrepetitionen des Cellos (Gesine Queyras) im unbändigen Finale des Haydn-Quartetts waren energetisch aufgeladen. Ein Pulsieren, voller Musikalität und Präzision. Dennis Roth |
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