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21.10.2009 Cannstatter Zeitung
Salagon Quartett September 2009
Ideenreiches Klangfeuerwerk Die vier spielten das opus 1 von Luigi Boccherini, der 1761 das Streichquartett als musikalische Form erfand, und so die höfische Musik bürgerlichen Zuhörern erstmals zugänglich machte. Im Programm am Sonntag folgten zwei Quartette Mozarts, (KV 421 und 499) der - gut 20 Jahre nach Boccherini - aus dem galanten Spiel eine musikalische Welt hatte werden lassen, die sich geradezu rauschhaft entfaltete zu einem ideenreichen farbenfrohen Klangfeuerwerk. Eingeladen hatte der Verein „Cultur in Cannstatt“, zusammen mit „Pro Alt-Cannstatt“, um das gemeinsame Interesse am kulturellen Angebot für das „gutbürgerliche Publikum von Bad Cannstatt“ deutlich werden zu lassen, wie Manfred Elser von Cultur in Cannstatt erklärte. Hans Betsch von Pro Alt-Cannstatt erinnerte sich, dass ihre eigenen Vorhaben viel besser voran gekommen waren, wenn die Nachbarvereine mitmachten. Beide hoffen auf eine Verstärkung des kulturellen Echos in der Sauerwasserstadt durch diesen Synergieeffekt. Den Musikerinnen des Salagon Quartett hätten auch der Liederhalle zur Ehre gereicht. Mit leichter Hand entlockten sie ihren Instrumenten die galanten Klangfolgen Boccerinis, ließen die 2. Geige eifrig zu Wort kommen oder das Cello hingebungsvoll träumen. Verhalten begannen die drei Instrumente den zweiten Satz, bis die 1. Geige virtuos den Klangsturm entfesselte, während die Bratsche ihre Klangwelt im geschützten Raum farbig auffaltete und sich hineinkuschelte. Und die Spielfreude von allen pendelte zwischen dem energischen Aufgalopp und den zarten Strichen und pizzicati der Tonidyllen des 3. Satzes. Die volle Souveränität ihres klaren, facettenreichen Spiels entfalteten die virtuosen Musikerinnen bei den Mozart-Stücken, die sie zur Klangkathedrale aufstrahlen ließen. Lang anhaltender Beifall des begeisterten Publikums war der wohlverdiente Lohn. |
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